Strawberry Cream

3,5% von allen verkauften Drinks im März 2005

Strawberry Cream

Rezept:
Strawberry Cream

Eine handvoll frische Erdbeeren in den Elektromixer geben.
4cl Erdbeersirup, 2cl Zitronensaft, 2cl Sahne, 6cl Milch und 6cl braunen Rum hinzufügen. Unter Zugabe etwa einer Tasse zerkleinerten Eises pürrieren. In ein großes Glas geben und mit Erdbeeren dekorieren.

Bereits 1996 nahmen wir in die Karte unserer Hudson Bar die Getränkegruppe der Milkshakes auf. Sie bestehen hauptsächlich aus frischen Früchten, Sirup und Milch. Man kann sie mit oder ohne Alkohol mixen. Milkshakes sind keine Getränkegruppe der klassischen "American Bar", doch mindestens genauso alt wie diese. Gegen Mitte bis Ende des 19ten Jahrhunderts entstanden in Amerika die sogenannten Sodafountains. In diesen alkoholfreien Gaststätten oder an Straßenständen wurden allerlei Sirups mit Eiswasser (später auch mit Sodawasser) gemischt als Erfrischungsgetränk verkauft. Die wenigsten Menschen wissen, daß so auch der Siegeszug von Coca Cola in Amerika begann. Mehr als 20 Jahre bevor Coca Cola in Flaschen verkauft wurde, gab es bereits Colasirup mit Eiswasser an den Sodafountains. Später kamen auch Milchmixgetränke dazu.

Aus " Das Getränkebuch" von Krönlein-Beutel von 1938:

..." der Soda- Springquell hat seinen Ursprung in Amerika. Wenn man sich in eine Stadt wie New York versetzt, inmitten von Wolkenkratzern mit unzähligen Stockwerken, das Hasten und Jagen unten auf den Straßen, dazu das Tempo der Zeit und die natürliche Einstellung des Amerikaners auf vegetarische Kost, viel Früchte, Sport und wenig Alkohol, wenigstens zur Zeit der Prohibition, so kann man sich vorstellen, daß bei der Tropenhitze in diesem Häusermeer ein Soda- Springquell einfach nicht wegzudenken ist. .... Der Amerikaner hat hier wirklich eine gesunde Auffassung: er stärkt sich nicht nur durch Erfrischungen, sonden er nimmt damit auch gleichzeitig Nahrung zu sich. Milch ist vorherrschend. Milchgetränke in allen Formen, mit Fruchtsäften, Speise-Eis, Eiern und dergleichen, werden am meißten begehrt."...

Milchmixereien

Mit der Herausgabe des oben genannten Buches versuchte man auch in Deutschland die Milchbar als alkoholfreie Gaststätte zu etablieren. Nicht zuletzt wegen dem gerade in Nazideutschland propagierten Begriffes der "Volksgesundheit".
Hans Krönlein schreibt im Vorwort seines Buches:
..."Ich habe die amerikanische "Soda-Fontäne" auf deutsche Rohstoffe abgestellt. Die deutsche "Milchbar", die ich zuerst auf der Internationalen milchwirtschaftlichen Ausstellung beim XI. Internationalen milchwirtschaftlichen Weltkongreß 1937 in Berlin den sachverständigen Besuchern vorführen konnte, fand einen überraschenden Beifall."...

Erdbeeren

Leider konnte sich die Milchbar in Deutschland als gastronomische Einrichtung nie wirklich durchsetzen.
Vereinzelt gab es in den 50er Jahren Milchbars in großen deutschen Städten, die aber sehr schnell durch italienische Eisdielen abgelöst wurden. Diese Eisdielen waren damals in den Fifties besonders bei der "Halbstarkengeneration" besonders beliebt. Man braucht nicht lange zu suchen um auch heute noch "originale" Eisdielen von damals zu finden.

Alkoholzugabe

Unsere Milkshakeseite in der Hudson- Barkarte soll eine kleine Reminiszens an die Milchbars in Amerika sein. Mehr Milchmischgetränke zu führen würde den Rahmen unserer Bar sprengen. Doch etwas traurig sind wir schon, daß es so wundervolle Produkte wie: Ice-Cream-Sundaes, Ice-Cream-Parfaits, Egg-Frappes, Ice-Cream-Sodas und Thirst Quenchers wahrscheinlich in Berlin nie geben wird.

Einer der größten Barkeeper und Autor von diversen Mixbücher ist (heute 96jährig) Harry Schraemli. Neben seinen Büchern über die "American Bar" hat er auch in mehreren Büchern die alkoholfreie Bar propagiert. Außerdem war er jahrelang Protokollchef der schweizer Regierung. Jedem Barinteressierten sei hiermit die Lektüre seiner Bücher ans Herz gelegt, die durch einen unverwechselbaren Stil gekennzeichnet sind. Folgender Auszug sprengt vielleicht etwas den Rahmen, aber er zeigt einen "typischen Schrämli";

..."Die Konsumationskarte der Milk-Bar enthält vorzugsweise Speisen und Getränke aus Milch und Rahm. Daß hier nur pasteurisierte Milch verarbeitet wird, ist klar. Der Natur des zu verarbeitenden Produktes entsprechend, sollte in dieser Gaststätte alles auf weiß oder doch crèmefarben abgestimmt sein. Daß peinlichste Sauberkeit des Personals Voraussetzung ist, soll nur am Rande vermerkt werden. Es scheint mir hier sogar sehr wichtig, nur gut oder, wenn ich mich so ausdrücken darf, nur "appetitlich" aussehende Leute zu beschäftigen. Angestellte, die mit Heftpflastern beklebt, oder deren Gesichter mit Pickeln übersät sind, gehören nicht in den Service. Sofern man weibliches Personal beschäftigt, haben diese ein Häubchen zu tragen, denn herumfliegende Haare sind hier besonders gefährlich. Ein Haar in der Milch ist

Lehrbuch

sicherlich unangenehmer als zwei Haare in der Suppe. Milchtrinker sind die heikelsten Kunden. Kellner, die vom Rauchen gelbe Finger haben, sind natürlich ebenso ungeeignet wie die Evastöchter mit Garbolocken."..

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