Mai Tai

3,4% von allen verkauften Drinks im März 2005

Rezept:
Mai Tai

6cl dunklen Jamaicarum und 2cl hochprozentigen Rum zusammen mit 2cl Apricot Brandy, 4cl Rose's Lime Juice und 4cl frischem Zitronensaft in den Shaker geben. Einen ordentlichen Schuß Mandelsirup hinzufügen und mit viel Eis schütteln. In ein mit Crushed Ice gefülltes Glas gießen und ein Limettenachtel ausdrücken und hinzugeben. Mit Minze dekorieren.

Mai Tai

Mai Tai in einer Berliner Bar zu bestellen ist immer ein großes Risiko, denn soviele Bartender es gibt (oder Getränkeschüttler, die sich dafür halten), soviele Rezepte kursieren auch. In der Hudson Bar mixen wir den Mai Tai nach einem Rezept von Charles Schumann, der mit der Eröffnung seiner Bar in München und der Veröffentlichung diverser Cocktailbücher, zumindest in Deutschlands neue Standards gesetzt hat und die American Bar aus ihrem Dornröschenschlaf in den sechziger und siebziger Jahren zu einer neuen Blüte in den Neunzigern geführt hat.

Der Ursprung des Mai Tai ist etwas umstritten, doch Ehre, wem Ehre gebührt, es war Trader Vic der den Mai Tai nach eigenen Aussagen "erfunden" hat. Er schreibt dazu in seinem Barbuch:

  "There has been a lot of conversation over the beginning of the Mai Tai. And I want to get the record straight. I originated the Mai Tai. Many others have claimed credit. Some claim it was originated in Tahiti. All this aggravates my ulcer complete."... und weiter in der deutschen Übersetzung:

"Nach dem Erfolg mit verschiedenen exotischen Rum-Drinks hatte ich 1944 das Gefühl, daß ein neuer Drink her müßte. Ich dachte über all die wirklich erfolgreichen Drinks nach: Martinis, Manhattans, Daiquiris...
In der Bar meines Restaurants in Oakland nahm ich eine Flasche mit 17 Jahre altem Rum - einem J. Wray Nephew aus Jamaica. Er war von erstaunlich goldener Farbe, mit mittlerem Körper, aber dem vollen, scharfen Aroma, das den Jamaika-Verschnitten eigen ist.

Buchtitel

Dieses Aroma durfte nicht durch Fruchtsäfte und Würzessenzen überlagert werden. Also nahm ich eine frische Limette, gab ein wenig holländischen Orangencuraçao dazu, einen Spritzer Kandissirup und einen Tropfen französischen Orgeat-Sirup wegen seines subtilen Mandelaromas. Ich fügte reichlich geschabtes Eis hinzu und schüttelte das Ganze kräftig von Hand, um die Verbindung herzustellen, auf die ich aus war. Wegen der Farbe kam die Hälfte der Limettensschale in jeden Drink, dazu ein Zweig frischer Minze. Die beiden ersten Drinks kredenzte ich Ham und Carrie Guild, Freunden aus Tahiti, die an diesem Abend da waren. Carrie nahm einen Schluck und sagte: 'Mai Tai - Roa Aé'. In der Eingeborenensprache bedeutet das: 'Nicht aus dieser Welt - der Beste'. Nun, das war es. Ich nannte den Drink Mai Tai. (...) Jeder, der sagt, ich hätte diesen Drink gar nicht erfunden, ist ein dreckiges Stinktier.

Der gröbste Fehler, der bei der Herstellung des Mai Tai gemacht wird, ist die Verwendung des falschen Rums, insbesondere des falschen hochprozentigen Rums. Viele Barkeeper meinen dem Gast eine Freude zu machen und verwenden 73%igen Captain Morgan. Dieser Jamaica-Rum ist jedoch so penetrant in seinem Aroma, daß er sich vielleicht in einem Kuchen gut macht, jedoch nicht im Mai Tai. Wir von der Hudson Bar verwenden Lemon Hart 73%ig, auch ein Jamaica, aber viel leichter und feiner in seinem Aroma.
Doch wir gehen noch weiter: Seit ungefähr einem Jahr bieten wir Ihnen verschiedene Mixgetränke "on Tap", d.h. vom Hahn an.
Wir legen Wert darauf festzustellen, daß diese Cocktails nicht mit irgendwelchen "Premixes" hergestellt werden, sondern nur mit den besten Zutaten von uns selbst im Fäßchen angesetzt werden. Dies ist, wie wir meinen, durchaus im Sinne vom "großen Trader Vic". So erwähnt er in seinem bereits 1946 erschienenen Cocktailbuch ein Zombierezept "...to serve about 60 people."

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