Es gibt Städte, da kommt der Mensch an und ist da. In Berlin kommt einer an und glaubt, da zu sein - ist es aber noch lange nicht: Woran merkt der Neuankömmling, daß er in Berlin ist? An hemmungslos mitteilsamen Taxifahrern und stoisch schweigenden Kellnern; an omniprä- senter Hundehaltung: an der beliebten Allzeit-Konfektionskombi von Ballonseide und Sport-socken ... So kennen und lieben wir Berlin, und trotzdem ziehen jährlich Tausende von Menschen hoffnungsfroh in die Metropole. Sie kommen aus Buxtehude, Bonn, der Mongolei und allen anderen Ecken dieser Welt. Welches Wissen ihnen fehlt, wird den "Zugereisten" klar, nachdem sie zum ersten Mal Taxi und U-Bahn gefahren, in der Bäckerei Rundstücken statt Schrippen verlangt haben und in den Genuß eines Kellners kamen, der sich durch die Gäste in seiner persönlichen Lebensfreiheit gestört fühlt.

Die Autorinnen leisten Erste Hilfe: Wie finde ich mich in der Metropole zurecht? Wo geht man hin, wen muß man kennen, und welche Orte sollte man tunlichst meiden? ein augenzwinkernder, amüsanter Ratgeber zu Klischees und Standards der Metropole.

Titelbild
HUDSON

Dieser Bar geht in Schöneberg ein Ruf wie Donnerhall voraus: Seit den 80er Jahren gelobt, nochmals gelobt - und zurecht geliebt. Die Barkeeper hat noch kein Cocktailtrinker, der auf Erden wandelt, ratlos gesehen: Ihr Gedächtnis ist genauso lücken- wie das Ergebnis tadellos. Unzählige Spirituosen säumen die Wände- die Auswahlmöglichkeiten sind für Berlin nahezu einzigartig. Durstige Seelen begeistern zudem die recht geräumigen Behältnisse: Der "Mai Tai" wird in einem Glas serviert, das in seiner Größe den Ausmaßen eines Kinder-Sandeimers kaum nachsteht. Einzig das Ambiente vermag da nicht ganz mitzuhalten: Glasbausteine und Chromstrahler erinnern an die coolen 80er Jahre, als Berlin noch eine einsame Insel war...
Übrigens ist das Hudson der ideale Anlaufpunkt für Spesenritter (wenngleich die Betreiber diesen Hinweis hassen lernen werden): Die Rechnung über den monatlichen Konsum wird auf Wunsch nach Hause geschickt- bezahlt wird allerdings gleich!

Elßholzstraße 10, Berlin-Schöneberg, Fr. 21-3, Sa. 21-3Uhr